Bääm! Regionalliga Bayern Debüt

Am Samstag bin ich für meinen Verein den TSV Jahn Freising in der Triathlon Regionalliga Bayern in Schongau gestartet. Zudem sollte im Rahmen des Wettkampfs der bayerische Meister der Elite über die Triathlon Kurzdistanz gefunden werden.

Nur sechs Tage vor dem Wettkampf am Sonntag (11.07.) klingelte mein Telefon mit der Bitte, ob ich in der Regionalliga am Samstag starten könnte. Nach kurzer Absprache mit Theresa habe ich zugesagt. Warum habe ich überhaupt gegrübelt und wie ist es dazu gekommen, dass ich gefragt wurde? Die Regionalliga ist die dritthöchste Triathlonliga in Deutschland. Nicht selten findet man gestandene Profis auf den Startlisten und generell ist das Leistungsniveau schon sehr hoch. Ich bin realistisch genug, dass ich unter normalen Umständen in so einem Starterfeld (noch) nicht mithalten kann. Aber mein Verein hatte verletzungsbedingt einige Ausfälle und mögliche Ersatzstarter waren auch nicht verfügbar. Normalerweise stellt jedes Team fünf Athleten und vier gehen in die Wertung ein (ein Streichergebnis). Ich war der Vierte. Durch diesen Fakt war jedes Ergebnis, was ich erzielte, besser als nur zu dritt zu starten, weil es für fehlende Starter Strafpunkte gibt.

Am Freitag vor dem Wettkampf kam dann die Ernüchterung, dass aus dem Triathlon ein Duathlon wird. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben die Wasserqualität im Lech derart verschlechtert, dass nicht geschwommen werden konnte. Neues Format waren dann 5 km Laufen, 37 km Rad und nochmal 5 km Laufen. Somit war es für mich nicht nur mein erster Ligastart überhaupt sondern auch gleich noch mein erster Duathlon.

Die Streckenführung hätte fast nicht anspruchsvoller sein können. Auf einem 2,5 km langen Innenstadt Kurs, der bei jedem Lauf zweimal zu durchlaufen war, warteten viele Kurven und Anstiege auf uns. Auch die Radstrecke bestand aus einem Kurs, auf dem 5 Runden zu absolvieren waren. Dabei gab es in jeder Runde zwei saftige Anstiege mit zweistelligen Prozenten, zwei 180° Wenden, einige rechtwinklige Kurven, Kopfsteinpflaster und mit Wasser gefüllte Spurrillen (durch Regen).

In diesem Wettkampf war das Windschatten fahren erlaubt, was das Rennen taktisch machte. Um eine gute Radgruppe zu erwischen, galt es den ersten 5 Km Lauf so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Hatte man eine Gruppe erreicht, konnte man sich im Windschatten ausruhen und wertvolle Körner für den abschließenden Lauf sparen. Schon kurz nach dem Startschuss wurde mir klar, dass ich am Limit bin und dennoch wahrscheinlich keine gute funktionierende Gruppe erwischen werde. Das Starterfeld war einfach zu schnell für mich. Ich habe dennoch versucht möglichst am Limit zu laufen, sodass ich auf dem Rad noch eine minimale Chance witterte eine Gruppe aufzufahren.

Ich fuhr sehr beherzt los und konnte auch relativ schnell einzelne Kontrahenten einholen, die aber überwiegend als Einzelstarter in der Meisterschafts- nicht aber in der Regionalligawertung unterwegs waren. Dies war durch die Startnummer auf dem Rücken oder am Fahrrad leicht zu erkennen. Was mich in bisherigen Triathlonrennen ereilt hat, ereilte mich auch dieses Mal. Durch die Windschattenfreigabe nutzte ich in Flachpassagen eingeholte Fahrer aus um mich kurz zu erholen. Wenn ich dann Führungsarbeit leistete, war es meistens so, dass schon nach wenigen 100 Metern sie nicht mehr dran bleiben konnten. Da ich aber auch nicht warten wollte, pushte ich weiter nach vorne in der Hoffnung endlich auf eine funktionierende Gruppe aufzufahren. Als ich dann Mitte der letzten Runde eine Gruppe sah, schätzte ich den Abstand ein und verwarf den Gedanken schnell noch zu dieser Gruppe aufzuschließen. Selbst wenn ich es geschafft hätte, wäre ich erst kurz vor dem zweiten Wechsel aufgeschlossen und hätte mich nicht mehr erholen können für den abschließenden Lauf. Ohne zu viel Druck von den Pedalen zu nehmen, fuhr ich dann den Rest der Runde etwas defensiver zu Ende und wechselte dann zügig in die Laufschuhe. Vom ersten Schritt an merkte ich, dass ich bei weitem nicht mehr an das Tempo vom ersten Lauf heran komme. Ich lief also so schnell ich konnte und 1-2 km vor dem Ziel wurde mir dann auch übel – ich war am absoluten Limit. Auf dem letzten Kilometer gab ich nochmal alles, sodass mir kurz nach der Ziellinie auch schwindelig wurde. Das verflog aber dann ganz schnell und die Übelkeit war auch schnell verflogen.

Alles gegeben bis zur Ziellinie

Am Ende reichte es für mich zum 80. Platz von 96 Männern und zum 61. Platz von 65 Regionalliga Startern. Dass sich mein Einsatz gelohnt hat, zeigte unser Teamergebnis: wir wurden 10. von 14 Mannschaften, was für die Ziele des Teams absolut ok ist.

Hier meine Einzelzeiten:

  1. Lauf: 21:41 min
  2. Rad: 1:05:02 min
  3. Lauf: 23:10 min

Ich bin mit meiner Leistung komplett zufrieden. Ich konnte einige Erfahrungen sammeln, in einem für mich komplett neuem Format. Außerdem war es wieder schön mit Freunden und Bekannten zusammen im Wettkampf zu sein und sich gegenseitig zu pushen.

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